Am 13.06.2023 fand die 39. Vertreterversammlung der GWO im Kulturhaus Schloss Großlaupheim mit zahlreichen Gästen statt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann, begrüßte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen und verglich die Situation in der Wohnungswirtschaft mit dem Wetter: „Sonnenschein, aber ein bisschen bläst uns der Wind ins Gesicht.“ In diesem schwierigen Umfeld für die Wohnungswirtschaft im Jahr 2022 konnte sich die GWO gut behaupten. Die GWO kam auch im Jahr 2022 ihrem satzungsgemäßen Auftrag bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und anzubieten wieder vollumfänglich nach. Denn was den Bau von neuen Mietwohnungen in der Region angeht hat die GWO in den letzten Jahren einen großen Beitrag geleistet. Und mit Stolz blickt der Aufsichtsratsvorsitzende, Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann auf den Beitrag der GWO mit dem Neubau von ca. 360 bezahlbaren Mietwohnungen in den Jahren 2018 bis Anfang 2024.
So hat sich die Bilanzsumme der GWO gegenüber dem Vorjahr um ca. 23,5 Mio. Euro auf nunmehr ca. 123,6 Mio. Euro gesteigert. Das Anlagevermögen wuchs um ca. 20,9 Mio. Euro auf ca. 112,9 Mio. Euro an und das Eigenkapital stieg um ca. 1,6 Mio. Euro auf ca. 37,3 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss entspricht mit ca. 1,74 Mio. Euro dem des Vorjahres.
Die Vertreter und Vertreterinnen stimmten dann auch einstimmig dem Gewinnverwendungsvorschlag zu und so schüttet die GWO wie in den Vorjahren auch, wieder 4 % Dividende auf die Geschäftsanteile der über 2.00 Mitglieder aus. Der restliche Bilanzgewinn in Höhe von ca. 1,23 Mio Euro wird der Rücklage der GWO zugeführt.
Vor allem der Umsatzerlös aus der Hausbewirtschaftung, der Bewirtschaftung des eigenen Bestandes, haben zu diesem sehr guten Ergebnis beigetragen. Die Umsatzerlöse aus der Betreuungstätigkeit für Dritte unterstützten das gute Ergebnis weiter und so war es möglich in den Bau von neuen Mietwohnungen zu investieren und die Rekordsumme von 5,6 Mio. EUR in Instandhaltung und Modernisierung des eigenen Bestandes zu investieren. Dies entspricht 43,89 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und liegt deutlich über dem vergleichbaren Schnitt in Baden-Württemberg von 36,80 Euro pro m².
Trotz Rekordinflation, explodierenden Bauzinsen und Förderchaos ein erfolgreiches Geschäftsjahr der GWO“, so fasst der Vorstandsvorsitzende Jörg Schenkluhn das Jahr 2022 der Genossenschaft für Wohnungsbau Oberland (GWO) in seinen Ausführungen zusammen auch wenn es durch Lieferprobleme und Materialmangel zu Verzögerungen bei den Projekten der GWO kam.
In Laupheim und Biberach wurden im vergangenen Jahr 69 Wohnungen modernisiert. Schwerpunkt legte die GWO hier auf die energetische Modernisierung, die Installation von neuen Wärmepumpen als Hybrid-Heizungen und Installation von Photvoltaikanlagen. „Diese energetischen Modernisierungen sind in Bezug auf die dramatisch gestiegenen Energiekosten und künftigen Anforderungen an die CO2-Neutralität und Klimaziele auch wichtig und sinnvoll“, so Schenkluhn.
Der Schwerpunkt der Investitionen im Wohnungsneubau liegt nach wie vor im Bau von neuen bezahlbaren Mietwohnungen. Im Berichtsjahr 2022 wurden acht geförderte Wohnungen in Biberach und 16 geförderte Wohnungen in der Laupheimer Ritter-Burkard-Straße fertiggestellt. Zudem stellte die GWO mit dem markanten Neubau am Laupheimer Marktplatz 14/16 ein wichtiges und komplexes Projekt mit 17 Wohnungen und 2 Gewerbeeinheiten an einer städtebaulich sensiblen Stelle in Laupheim fertig.
2022 wurde mit dem Bau von 3 größeren Projekten begonnen. In Ulm am Safranberg entstehen 41 Mietwohnungen, eine Seniorenwohngemeinschaft mit 6 Appartements und eine Tagespflegeeinrichtung. In Laupheim im Fichtenweg 40 entstehen Mietwohnungen für generationen-übergreifendes Wohnen.
In Neu-Ulm entstehen 27 Mietwohnungen in Holz-Hybrid-Bauweise im Areal Wiley-Nord.
Weiter im Bau befinden sich die 24 Mietwohnungen in Biberach Schweidnitzallee sowie 51 Mietwohnungen in Ehingen Otto-Hahn-Straße, die in 2 Abschnitten im Sommer und zum Jahresende 2023 fertiggestellt werden.
Damit hat die GWO von ihrem ambitionierten Wohnungsbauprogramm, das 2018 beschlossen wurde, bereits ca. 180 Wohnungen fertiggestellt und weitere 180 Wohnungen befinden sich im Bau mit Fertigstellung 2023 und 2024.
„An der GWO liegt es also nicht, wenn allenthalben über den Mangel an bezahlbaren Wohnungen geklagt wird“, so Schenkluhn.
Denn in Sachen Baugenehmigungen und Bauüberhang in Baden-Württemberg sieht es düster aus. Insgesamt wurden 2022 in Baden-Württemberg mit 50.823 Wohnungen, 8,2 Prozent Wohnungen weniger als 2021 genehmigt. Mit dem Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen um 14,5% im ersten Quartal 2023 setzt sich der negative Trend aus dem Jahr 2022 leider fort.
„Durch anhaltende Lieferengpässe und Materialmangel, zunehmenden Fachkräftemangel, Preisexplosionen, Zinsanstieg und eine mehr als unbefriedigende Förderlandschaft wird das bezahlbare Wohnen sehenden Auges gegen die Wand gefahren“, so fasst der Vorstandsvorsitzende Jörg Schenkluhn seine Sorgen um den Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen zusammen. Neubauprojekte werden zunehmend risikobehafteter und unkalkulierbarer.
Bei neuen Projekten fährt die GWO daher künftig auf Sicht und agiert mit Bedacht. Dies bedeutet konkret, dass geplante Neubauprojekte wie zum Beispiel der Bau von 61 Mietwohnungen in Bad Waldsee bis auf weiteres wegen der schlechten Rahmenbedingungen und der herrschenden Perspektivlosigkeit auf Eis gelegt werden müssen.
Die Investitionsstrategie der GWO wird sich daher künftig verschieben und die GWO wird vor allem künftig weiter in Modernisierung und Instandsetzung und die Klimaneutralität des eigenen Bestandes investieren, der bis 2040 Klimaneutral sein muss.
Daher wird die GWO im Jahr 2023 weiter in ihre Bestände investieren und in Biberach, Ehingen und Laupheim weitere 70 Wohnungen für 4,2 Millionen Euro wie geplant modernisieren, zusätzliche 1,4 Millionen Euro sind für Instandhaltungsarbeiten geplant.
Der abschließende Blick in die Zukunft ist geprägt von den sich überlagernden herrschenden Krisen, die für große Verunsicherung und einen Einbruch bei den Wohnungsneubauten sorgen. Die Lücke von Angebot und Nachfrage wird so immer größer werden und dies kann sich zu einer gesellschaftlichen Krise auswachsen, wenn nicht bald gegengesteuert wird. Vor diesem Hintergrund verweist Jörg Schenkluhn auf die Bedeutung der Genossenschaften für gutes sicheres und bezahlbares und klimagerechtes Wohnen und appelliert an die Politik zu handeln und Perspektiven zu schaffen.
In Anbetracht der erneuten guten Zahlen und Ergebnisse der GWO war die Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat einmal mehr Formsache. Turnusmäßig fanden Wahlen zum Aufsichtsrat statt. Der frühere Laupheimer Oberbürgermeister stellte sich nach 9 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat der GWO nicht mehr zur Wahl und die Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm, Frau Petra Engstler-Karrasch, wurde zu seiner Nachfolgerin gewählt.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Genossenschaft für Wohnungsbau Oberland eG (GWO)
Vorstandsvorsitzender
Jörg Schenkluhn
Marktplatz 18, 88471 Laupheim
Telefon: 07392 7097–23
Telefax: 07392 7097–720
E-Mail: jschenkluhn@gwo.de
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