Ehingen, 21.10.2021 – Spatenstich Zeppelin-Areal
51 neue Mietwohnungen
Spatenstich Die Genossenschaft für Wohnungsbau Oberland will bis Ende 2023 Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen auf dem Zeppelin-Areal gebaut haben. Von Martin Tröster
Wenn diese Gebäude stehen, ist das Zeppelin-Areal in Ehingen zugebaut, oder wie es Jörg Schenkluhn sagt: „Dann ist die Entwicklung an diesem Standort abgeschlossen.“ Schenkluhn ist Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft für Wohnungsbau Oberschwaben, die ihren Hauptsitz in Laupheim hat und in Ehingen derzeit 350 Mietwohnungen besitzt – unter anderem auf dem Zeppelin-Areal, auf dem einst die Spinnerei-Firma Adolff stand. An diesem Donnerstag war der Spatenstich für den zweiten und letzten Bauabschnitt: 51 Wohnungen in Innenstadtnähe will die GWO dort bis zum Jahr 2023 errichten, alle mit Balkon oder Terrasse, alle entweder barrierefrei oder barrierearm.
Insgesamt 12,5 Millionen Euro investiert die GWO in den Bau, der vor allem mit regionalen Handwerksbetrieben entstehen soll. Ende 2023 sollen dann die ersten Mieter einziehen. Gebaut werden Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen (siehe Infobox). Verkauft wird nichts, alles wird vermietet. Wer eine Wohnung mieten will, muss GWO-Mitglied werden. Aktuell ist laut GWO-Vorstandschef Schenkluhn die Nachfrage nach Wohnungen größer als das Angebot der Genossenschaft.
Bedarf immer größer
„Ehingen ist für uns mittlerweile der zweitgrößte Standort und ein ganz wichtiger“, sagt Schenkluhn. Der größte Standort bleibt Laupheim mit mehr als 700 Mietwohnungen. Vor allem die Nachfrage nach Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen wachse auch in Ehingen immer stärker. „Groß ist die Nachfrage nach kompakten und damit bezahlbaren Wohnungen“, präzisiert Schenkluhn. Eine Beobachtung des GWO-Chefs, die sich auch mit der Statistik deckt, die Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann den knapp 30 Anwesenden präsentierte: Im Jahr 2010 entstanden demnach in Ehingen je Baugenehmigung im Schnitt noch 1,5 Wohneinheiten, mittlerweile sind es etwa drei. „Die Wohnformen haben sich stark geändert“, sagte Baumann.
Die Wohnungen, die nun im Dieselweg/Karl-Rapp-Weg entstehen, sollen auch dank einer Luftwärmepumpe, genährt von einer eigenen PV-Anlage, energiesparend sein. Außerdem werde es Lademöglichkeiten für E-Autos geben, sagte Schenkluhn. Die „zweite Miete“, gemeint sind die Nebenkosten, werde sich folglich in Grenzen halten. Ein Fünftel der Wohnungen ist öffentlich gefördert, muss also günstiger als die anderen vermietet werden.
Oberbürgermeister Baumann betonte, wie wichtig die Arbeit der GWO für Ehingen sei. Mit den Wohnungen, die nun gebaut werden, komme man dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum für die Bürger zu stellen, näher. Schenkluhn kalkuliert mit einer Kaltmiete von ungefähr 10 Euro pro Quadratmeter, über alle Wohnungsgrößen hinweg dürfte das der Durchschnitt werden.
Baumann lobte die GWO als „verlässlichen Partner“, die Genossenschaft habe in den vergangenen Jahren beständig kräftig investiert und gebaut.
Bevor er seinen Spaten symbolisch in die Erde stechen durfte, äußerte sich Baumann sehr grundsätzlich über die Schwierigkeiten, auf die nicht zuletzt Kommunen immer wieder stoßen, wenn bezahlbarer Wohnraum entstehen soll – und das bei weitem nicht nur, weil die Anforderungen immer weiter steigen, etwa in puncto Barrierefreiheit oder Energieeffizienz: „Ich will nicht verhehlen, dass es immer schwieriger wird, die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum zu befrieden“, sagte Baumann und wies auf die Hürden hin, die sich immer wieder entgegenstellten.
Die Interessen abwägen
Etwa, wenn es um die Innenverdichtung gehe, also das Bauen von Wohnungen und Häusern in einer Siedlung, die schon steht. Ein Problem dabei, das Baumann offen ansprach, wenn auch in den Mantel der Vorsicht gehüllt: die Klagefreudigkeit von Anwohnern und anderen Interessenten, die Kommunen wie Bauträgern Bauprojekte erschwerten.
„Verstehen Sie mich nicht falsch“, betonte Baumann, denn es sei ja richtig, dass in einem Rechtsstaat jeder die Möglichkeit habe, seine Anliegen auf dem Rechtsweg durchzusetzen. „Aber es gilt eben auch, die öffentlichen Interessen gegen Einzelinteressen abzuwägen“, betonte Baumann. Und das gelinge Verwaltung und Gemeinderat gut.
Daten zum neuen Bauabschnitt Größe Auf dem zweiten Bauabschnitt sollen insgesamt 51 Mietwohnungen in folgenden Größen entstehen: 26 Zwei-Zimmer-Wohnungen in einer Größe von 45 bis 64 Quadratmetern, zudem 17 Drei-Zimmer-Wohnungen mit 75 bis 90 Quadratmetern Wohnfläche sowie acht Vier-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 95 bis 112 Quadratmetern. 21 der Wohnungen sind „komplett barrirefrei“ alle weiteren Wohnungen „barrierearm“, heißt es von Seiten der Bauherrin GWO. Anlage Die beiden Gebäude dieses Abschnitts sind L-förmig angelegt und bilden einen Innenhof. Der bestehende Kinderspielplatz wird erweitert, zudem entstehen ein Fahrrad- und ein Müllgebäude. Es soll 118 Pkw-Stellplätze geben, davon 105 in einer Tiefgarage. Generalunternehmer ist die Firma Mörk über ihre Neu-Ulmer Niederlassung. Im ersten Bauabschnitt, der 2019 bezogen wurde, baute die GWO in 30 Wohnungen insgesamt 200 Quadratmeter Wohnfläche auf dem Zeppelin-Areal.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Genossenschaft für Wohnungsbau Oberland eG (GWO)
Vorstandsvorsitzender
Jörg Schenkluhn
Marktplatz 18, 88471 Laupheim
Telefon: 07392 7097–23
Telefax: 07392 7097–720
E-Mail: jschenkluhn@gwo.de
Internet: www.gwo.de